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Rapex-Report am Donnerstag: Brennendes Schneemobil, giftige Hautcremes und gefährliches Feuerwerk

In das Safety Gate der Europäischen Union (früher Rapex-Report) wurden auch in der letzten Woche wieder 40 gefährliche Produkte eingestellt. Viele der Produkte wurden direkt an der europäischen Grenze gestoppt oder von den Marktüberwachungsbehörden mit Verkaufsverboten bzw. sogar Produktrückrufen belegt. Über das Safety Gate informieren sich die verschiedenen Mitgliedsländer über gefährliche Produkte und erwirken, dass die beanstandeten Produkte in keinem der Mitgliedsstaaten mehr verkauft werden dürfen.

Ein eher ungewöhnlicher Fall betraf ein Schneemobil aus Finnland, dass die belgischen Behörden bemängelten. Bei dem Schneemobil konnte der Kraftstoffschlauch wegen einer fehlerhaften Montage an dem Lufteinlassrohr reiben. Dies könnte nach einer gewissen Zeit zu einem unkontrollierten Austritt des Kraftstoffes und u.U. zu einem Brand des Fahrzeugs führen. Der Distributor muss die verkauften Produkte der Marke Ski-Doo (Freeride 850 E-Tec Turbo, Summit Expert 850 E-Tec Turbo) bei den Verbrauchern zurückrufen.

Die deutschen Marktüberwachungsbehörden haben sich in der letzten Zeit offenbar stark auf verschiedene Kosmetikprodukte und dabei vor allem auf Cremes mit hautaufhellender und hautkonditionierender Wirkung konzentriert. Insgesamt wurden 7 verschiedene Cremes mit unterschiedlichen Markennamen bemängelt. Die Produkte stammten von der Elfenbeinküste, dem Libanon, dem Kongo und aus Pakistan. 4 dieser Produkte enthielten Clobetasolpropionat (gemessene Werte: 0,0062 bis 0,021 Gew.-%), die anderen drei Quecksilber (gemessene Werte: 7.502 bis 15.590 mg/kg). Ein Produkt enthielt neben Clobetasolproprionat auch noch Hydrochinon (gemessener Wert: 3,64 Gew.-%)

Clobetasolproprionat ist ein Kortikosteroid, das nur angewendet werden sollte, wenn es medizinisch verschrieben ist. Die Exposition kann Hautreizungen verursachen und zu endokrinen Problemen führen. Darüber hinaus enthält das Produkt. Quecksilber sammelt sich im Körper an und kann Nieren, Gehirn und Nervensystem schädigen. Darüber hinaus kann es die Fortpflanzung und das ungeborene Kind beeinflussen. Hydrochinon kann Hautreizungen und Dermatitis verursachen.

Alle 7 Produkte Produkt entsprachen nicht der Kosmetik-Verordnung. Die bereits verkauften Produkte müssen von den verantwortlichen Unternehmen zurückgerufen und vernichtet werden. Zudem dürfen die noch nicht verkauften Produkte natürlich nicht weiter vermarktet werden.

Auch verschiedene Feuerwerks-Produkte aus China wurden von den dänischen Marktüberwachungsbehörden vom weiteren Verkauf ausgeschlossen. Die Produkte konnten in zu niedriger Höhe explodieren und zu nahe am Boden platzen. Umstehende Personen könnten von Teilen des Feuerwerks getroffen werden, was Verletzungen oder Schäden an der Augenregion verursacht. Zudem war bei einem Produkt der Schalldruckpegel zu hoch und konnte Hörschäden verursachen. Keines der Produkte entsprach den Anforderungen der Pyrotechnik-Richtlinie und der einschlägigen europäischen Norm EN 15947.

Gefährlich erschien den Behörden aus Island ein Kletterdreieck für Kinder aus Holz
Das Spielzeug war nicht ausreichend stabil und könnte leicht umkippen, was Verletzungen für das Kind verursachen könnte. Darüber hinaus besteht die Gefahr des Einklemmens, weil ein Kind seinen Kopf zwischen die Stäbe des Spielzeugs stecken kann. Das Produkt verstieß gegen die Anforderungen der Spielzeugrichtlinie und die einschlägige europäische Norm EN 71-8.

Weiterhin bemängelt wurden auch wieder verschiedene Atemschutzmasken, Spielzeuge, Ladegeräte, Kinderbekleidung und Babyartikel. Die Produkte waren nicht konform mit der Niederspannungsrichtlinie, der Spielzeugrichtlinie, der REACH-Verordnung und/oder den
europäischen Normen EN 14682, EN 149, EN 71-1, EN 60950-1.

Die von den Behörden erlassenen Maßnahmen sind für die betroffenen Unternehmen nicht nur äußerst kostspielig, sondern haben auch langfristige Imageschäden für Hersteller, Importeure oder Handelsunternehmen zur Folge. Wir sind sicher, dass entsprechende Tests und Prüfungen die Mängel schnell offenbart hätten. Diese Tests sind natürlich mit Kosten verbunden, hätten aber die drastischen negativen Auswirkungen durch Verkaufsverbote und Produktrückrufe bei weitem nicht erreicht.

Daher empfehlen wir unseren Kunden, dem Produkt Compliance Management einen höheren Stellenwert beizumessen und Schäden in beträchtlicher Höhe abzuwenden.

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Dr. Hartmut Voss
Dr. Hartmut Voss ist Gründer und Geschäftsführer der trinasco GmbH und Experte für Produkt Compliance Management. Er hat bei führenden internationalen Unternehmen wie Pepsi-Cola, Sony und Nokia gearbeitet und erfolgreich diverse Marketing-, Vertriebs- und General Management-Funktionen übernommen. Unter anderem leitete er eine europäische Business Unit, die Produkte mit asiatischen Lieferanten entwickelte, produzierte und in Europa vermarktete.

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