Schaut man sich auf den Amazon Seiten in Deutschland zum Thema Hoverboards um, so wirbt nur ein Hersteller mit einer UL 2272-Zertifizierung (Stand: April 2022) und auch auf anderen Plattformen ist eine derartige Zertifizierung offenbar kein Verkaufsargument.
Das brandgefährliche Problem der oft online verkauften Produkte liegt sehr oft darin, dass Anbieter von E-Bikes, E-Scootern oder Hoverboards Einzelteile (z.B. Lithium-Ionen-Akkus oder Ladegeräte) verschiedener Hersteller kaufen und zusammen anbieten, die isoliert betrachtet möglicherweise durchaus geprüft wurden und allen rechtlichen Anforderungen entsprechen.
Allerdings wird oft vernachlässigt (und oft nicht geprüft), ob das Zusammenspiel der einzelnen Bauteile auch unter unterschiedlichen Bedingungen (Kälte, Hitze), bei längerer Belastung oder in den Grenzbereichen der Spezifikationen Probleme verursachen. Ein Test des kompletten Produktes unter verschiedenen Bedingungen ist in Europa derzeit noch nicht gesetzlich geregelt, da es keine europäische harmonisierte Norm gibt. Nichtsdestotrotz werden
Marktüberwachungsbehörden bei Produktmängeln die Vorgaben der UL heranziehen, um die kaufmännische Sorgfaltspflicht bei dieser und vergleichbaren Produktkategorien zu überprüfen.