Im August wurden insgesamt fast 300 gefährliche Produkte in das Safety Gate der europäischen Union eingestellt. Hiervon entfielen 42 % auf Kosmetika, 15 % auf Kraftfahrzeuge, 10 % auf Bekleidung und 8 % auf Spielzeuge. Relativ stark vertreten waren im August auf chemische Produkte mit fast 6 %
Im auch als RAPEX-System bekannten Safety Gate informieren sich die Marktaufsichtsbehörden der Mitgliedsländer gegenseitig über gefährliche Produkte. Die anderen Mitgliedsstaaten können so länderspezifisch erforderlichen Maßnahmen ergreifen und gegebenenfalls zusätzliche Überprüfungen oder Ermittlungen veranlassen.
Die von den Behörden erlassenen Maßnahmen sind für die betroffenen Unternehmen nicht nur äußerst kostspielig, sondern haben auch langfristige Imageschäden für Hersteller, Importeure oder Handelsunternehmen zur Folge. Nach einer Untersuchung der Allianz können Produktrückrufe von Elektroartikeln oder Spielzeugen Kosten zwischen 650.000 € und 1.000.000 € nach sich ziehen. Auch schlagen Importverbote schon bei mittelgroßen Lieferungen leicht mit 50.000 – 100.000 € zu Buche, ganz abgesehen von zusätzlichen Strafzahlungen an Kunden und Imageverlusten.
Daher empfehlen wir unseren Kunden, dem Produkt Compliance Management, stichprobenartigen Tests und vor allem einer vollständigen und zuverlässigen Dokumentation einen höheren Stellenwert beizumessen und Schäden in beträchtlicher Höhe abzuwenden.
Insgesamt wurden im August 125 gefährliche Kosmetika in das Safety Gate eingestellt und müssen von den Herstellern, Importeuren oder Distributoren vom Markt zurückgenommen werden. Für 11 dieser Produkte wurde ein Produktrückruf angeordnet.
118 dieser Produkte enthielten gemäß der Zutatenliste das Produkt 2-(4-tert-butylbenzyl) Propionaldehyd (BMHCA), was in kosmetischen Mitteln verboten ist. BMHCA kann das Fortpflanzungssystem schädigen, die Gesundheit des ungeborenen Kindes schädigen und die Haut sensibilisieren
Betroffen von diesen Verkaufsverboten waren verschiedenste Bade- und Duschgels, Deodorants, Eau de Toilettes, Haarkonditionierer und Haarmousse, Hautaufhellungscremes, Parfüms und Shampoos.
Gemeldet wurden die gefährlichen Produkte vor allem von den Marktaufsichtsbehörden in Italien (75 Meldungen) und Ungarn (40 Meldungen), die offenbar einen Schwerpunkt auf die Untersuchung und Prüfung von Kosmetika lagen oder gelegt haben. Hergestellt wurden die Produkte in Italien (26 % der kritischen Produkte), Spanien (22%) und Frankreich (12%)
Ökonomisch besonders kritisch dürften die Produktrücknahmen und Verkaufsverbote für die Marken Prady Parfums, Real Time und CUBA sein, da von diesen Marken 24, 11 bzw. 8 Produkte gemeldet wurden. Auch die Marke Nivea war mit 4 Produkten, die Marke Vidal mit 3 Produkten vertreten.
Abb. 1: Gefährliches Eau de Toilette der Marke Prady Parfums
Quelle: Europäische Kommission, https://ec.europa.eu/safety-gate-alerts/screen/webReport/alertDetail/10009992?lang=de, Datum: 05.09.2023, Sprache: Deutsch
Abb. 2: Gefährliches Eau de Toilette der Marke Real Time
Quelle: Europäische Kommission, https://ec.europa.eu/safety-gate-alerts/screen/webReport/alertDetail/10008991?lang=de, Datum: 05.09.2023, Sprache: Deutsch
Eine relativ hohe Anzahl an Meldungen betraf im letzten Monat die Produktkategorie chemische Produkte. Gemeldet wurden hier u.a. verschiedene elektronische Einweg Zigaretten, die ein übermäßiges Volumen nikotinhaltiger Flüssigkeit und eine übermäßige Nikotinkonzentration (Wert bis zu 28,9 mg/ml) beinhalteten.
Dies könnte zu versehentlichem Verzehr einer hohen Nikotindosis führen. Nikotin ist akut toxisch und kann die Sicherheit des Benutzers gefährden, insbesondere wenn das Produkt mit der Haut in Berührung kommt oder aufgenommen wird.
Sehr risikoreich waren auch zwei Flüssigfeuer-Starter, die von den Behörden in Estland und Litauen in das Safety-Gate eingetragen wurden. Das erste Produkt war falsch in einer transparenten Flasche verpackt, anstatt in einem schwarzen, undurchsichtigen Behälter. Der Benutzer kann sich der Risiken nicht bewusst sein und könnte das Produkt falsch verwenden. Die Zündflüssigkeit kann tödlich sein, wenn sie verschluckt wird und in die Atemwege gelangt.
Das zweite Produkt enthielt Naphta, das nach wiederholter Exposition für das Zentralnervensystem giftig ist. Es fehlten jedoch die entsprechenden Warnungen und Vorsichtshinweise. Benutzer werden nicht über eine sichere Verwendung oder die Gefahren des Produkts informiert. Im Falle einer wiederholten Exposition kann der Benutzer Schäden am Zentralnervensystem erleiden.
Das erste Produkt entsprach nicht der REACH-Verordnung, das zweite Produkt zusätzlich auch nicht der Verordnung über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen (CLP).
Abb. 3: Gefährlicher Flüssigfeuer-Starter mit fehlerhafter Verpackung
Quelle: Europäische Kommission, https://ec.europa.eu/safety-gate-alerts/screen/webReport/alertDetail/10009398, Datum: 03.08.2023, Sprache: Deutsch
Abb. 4: Gefährlicher Flüssigfeuer-Starter mit fehlenden Warnhinweisen
Quelle: Europäische Kommission, https://ec.europa.eu/safety-gate-alerts/screen/webReport/alertDetail/10009398, Datum: 03.08.2023, Sprache: Deutsch
Die Marktaufsichtsbehörden aus Italien ordneten zudem Verkaufsverbote für 7 verschiedene Lacke an. Gemäß der Zutatenliste enthielten die Produkt Butanonoxim. Butanonoxim ist
Führen Sie in Ihrem Sortiment auch Kosmetika oder chemische Produkte?
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Könnten Ihre Produkte chemische Substanzen enthalten, die inzwischen in bestimmten Produkten nicht mehr erlaubt oder in ihrer Konzentration begrenzt sind?
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Sollten Sie sich hier wiederfinden, so helfen wir Ihnen gerne, mögliche Risiken zu erkennen und unangenehme Extrakosten durch gefährliche Produkte zu vermeiden.
Wir helfen Ihnen beim Aufbau eines geeigneten Risikomanagements und unterstützen Sie im Verlauf der Konformitätsbewertung. Dies umfasst unter anderem die technische Dokumentation, die Risikoanalyse und die EU-Konformitätserklärung.