
Das ungute Gefühl, im Bereich der Produkt Compliance nicht auf der sicheren Seite zu sein, ist in Unternehmen weit verbreitet. Dass dem auch tatsächlich so ist und es eklatante Schwachstellen gibt, zeigen nicht nur steigende Produktrückrufe und Verkaufsverbote. Auch in unserer langjährigen Beratungspraxis und den zahlreich durchgeführten Produkt Compliance Checks erzielen mehr als 90 % der Unternehmen in den ersten Runden schlechte bis sehr schlechte Ergebnisse.
Die Ergebnisse offenbaren, dass kaum eines der analysierten Produkte rechtskonform gewesen wäre und diese nicht rechtskonformen Produkte bei einer Behörden-Prüfung eine mittlere Katastrophe ausgelöst hätten. Und da wir in der Regel nur vereinzelte Produkte prüfen, ist es sehr wahrscheinlich, dass es sich hierbei nur um die Spitze des Eisbergs handelt. Wir gehen davon aus, dass in den meisten Unternehmen die Vielzahl der Produkte einer behördlichen Prüfung nicht standhalten würde und entweder mit Verkaufsstopps oder mit Verkaufsverboten belegt werden könnten.
Doch warum ist das so?
Erfahren Sie in Teil 1 unserer Magazin-Reihe „Produkt Compliance Management: Interne Optimierungen sind gut, reichen aber häufig nicht“ einiges über die Gründe dieser Produkt-Probleme und wie Unternehmen sich besser gegen dieses hohe Risiko schützen können.
In der heutigen Welt gibt es kaum noch Unternehmen, die Ihre Produkte komplett selbst entwickeln und auch selbst produzieren. Besonders im Bereich der Nonfood-Konsumgüter kaufen viele Hersteller und Handelsunternehmen fertige Produkte von Lieferanten ein oder lassen diese nach eigenen Produktkonzepten fertigen (OEM, ODM). In diesen Fällen besteht das Produkt Compliance-Management sinnvollerweise immer aus zwei Säulen: einer internen und einer externen.
Die erste Säule, die interne, beschäftigt sich mit den Verantwortungen, Ressourcen und Prozessen im eigenen Unternehmen. Im weiteren Verlauf bezeichnen wir Verbesserungen in diesen Bereichen mit „Organisationsentwicklung“ oder auch „Organisationsoptimierung“.
Die zweite Säule hat die Lieferanten und deren Mitarbeit zur Produkt Compliance im Auge. Viele Produkt-, Material-, Produktions- und Logistik-Informationen kann in der Regel nur der beauftragte Lieferant wissen und zur Verfügung stellen. Der Lieferant wird damit auch immer zum entscheidenden Bestandteil des Produkt Compliance Management – und genau hier liegt in der Regel die größte Schwachstelle.
Viele Unternehmen kümmern sich vor allem um die eigene Organisation, doch erst gemeinsam bilden beide Säulen das Fundament für ein erfolgreiches Produkt Compliance Management. Und beide stellen Unternehmen vor unterschiedliche Schwierigkeiten.
Graphik 1: Die zwei Säulen des Produkt Compliance Managements
Beginnen wir mit der ersten Säule:
Gutes und funktionierendes Produkt Compliance Management ist das Ergebnis eines interdisziplinären Prozesses, an dem verschiedene Abteilungen und Funktionen beteiligt sind. Je nach Organisationstyp und -struktur gehören dazu der Einkauf, das Produkt-Management, die Forschung & Entwicklung, die eigene Produktion, das Qualitätsmanagement, die Logistik, das Marketing und die Rechtsabteilung.
Verschiedene Personen und Funktionen im Unternehmen haben an unterschiedlichen Stellen Einfluss auf die Qualität und Konformität der gekauften oder selbst gefertigten Produkte und sind am Gesamtergebnis beteiligt.
Es stellen sich die folgenden Fragen:
Diese vielfältigen Aufgaben müssen koordiniert und aufeinander abgestimmt werden. Je größer das Sortiment und die Anzahl der Vertriebsländer ist, um so aufwändiger und zeitintensiver ist dieser Prozess. Leider wird den Produkt Compliance Aufgaben in den unterschiedlichen Abteilungen aber nicht immer eine hohe Priorität beigemessen und ein übergeordnetes Projekt-Management, das die verschiedenen Facetten berücksichtigt und integriert, ist oft nicht vorhanden.
Ohne eine starke Unterstützung der Geschäftsführung wird dem eher unbeliebten Produkt Compliance-Management daher oft keine große Priorität eingeräumt. Dazu begrenzen verschiedene Abteilungen ihren Input manchmal auf das Nötigste. Eine unvollständige oder lückenhafte Produkt Compliance Performance ist in dieser Situation die Regel und nicht die Ausnahme.
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