Rapex-Reports

Verkaufsverbote und Produktrückrufe für über 30 Elektroartikel, Kosmetika und Spielzeuge
- Posted By Dr. Hartmut Voss
- Wöchentliche Rapex-Reports
Verkaufsverbote und Produktrückrufe für über 30 Elektroartikel, Kosmetika und Spielzeuge
Auch in der letzten Woche wurden wieder 49 gefährliche Produkte in das Safety Gate der Europäischen Union eingestellt. Die meisten davon (12 Produkte) waren den Produktkategorien Elektroprodukte und -zubehör (incl. Beleuchtung und Lichterketten), Kosmetika (10) und Spielzeugen (9) zuzuordnen.
Das auch unter dem Namen Rapex-System bekannte Safety Gate ist das europäische Informationsaustausch-System, über das sich die Marktaufsichtsbehörden der Mitgliedsländer gegenseitig über gefährliche Produkte informieren. Wenn Produkte in einem Mitgliedsstaat als gefährlich oder schädlich eingestuft werden, nehmen die nationalen Marktaufsichtsbehörden dies in der Regel zum Anlass, die Produkte auch in diesen Ländern vom Markt zu nehmen.
Bei den Elektroprodukten bemängelten die niederländischen Marktaufsichtsbehörden einen äußerst gefährlichen Spring- oder Quick-Starter mit Powerbank, der über BOL.com verkauft wurde. Das Batteriemanagementsystem hielt die Lithium-Ionen-Zelle nicht innerhalb der Parameter für Strom, Spannung und Temperatur, wie vom Hersteller angegeben. Zudem fehlte den Zellen ein thermischer Regelkreis.
Die Batterie konnte Feuer fangen oder explodieren, wenn sie unter hoher Umgebungstemperatur aufgeladen wird. Das Produkt aus China entsprach weder den Anforderungen der Niederspannungsrichtlinie noch der europäischen Norm EN 60950-1

Quelle: Europäische Kommission,
https://ec.europa.eu/safety-gate-alerts/screen/webReport/alertDetail/10005765, Sprache: Deutsch, Datum: 15.03.2022
Das Produkt war nicht im Einklang mit den Anforderungen der Niederspannungsrichtlinie und der europäischen Norm EN 60335-2-15.
Weitere gefährliche und beanstandete Produkte waren ein Aroma-Diffusor, eine Lichterkette, ein Verlängerungskabel, eine Deckenleuchte, ein Lampenstecker-Adapter, ein Ladegerät, ein Adapter, zwei Nachtlampen für Kinder und ein automatischer, batteriebetriebener Topfrührer. Die meisten dieser Produkte konnten zu elektrischen Schlägen und zu Feuer führen, zwei Produkte enthielten übermäßige Bleimengen und verstießen damit gegen die Richtlinie zur Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten (RoHS-2-Richtlinie).
Die schwedischen Marktaufsichtsbehörden haben sich in den letzten Wochen offenbar auf Kosmetika konzentriert und zahlreiche Hautaufhellungscremes, feuchtigkeitsspendende Lotionen, Haarlotionen und Seifen untersucht. Die Produkte stammten aus Frankreich, Italien, Südafrika, der Elfenbeinküste und der Schweiz und enthielten giftige bzw. schädliche Inhaltsstoffe wie Isobutylparaben, Methylchloroisothiazolinon, Methylisothiazolinone, Hydrochinon oder Mometasone. Diese Stoffe sind in Kosmetika, die lange auf der Haut oder in den Haaren verbleiben, verboten, gefährden die Fortpflanzung und/oder sollten nur nach ärztlicher Verschreibung zur Verfügung gestellt werden sollte. Die Produkte verstießen alle gegen Verordnung für kosmetische Mittel.

Quelle: Europäische Kommission,
https://ec.europa.eu/safety-gate-alerts/screen/webReport/alertDetail/10005772, Sprache: Deutsch, Datum: 15.03.2022

Quelle: Europäische Kommission,
https://ec.europa.eu/safety-gate-alerts/screen/webReport/alertDetail/10005739, Sprache: Deutsch, Datum: 15.03.2022
Die meisten dieser Verkaufsverbote, Importverbote oder sogar Produktrückrufe hätten sich durch eine intensivere Beschäftigung mit den entsprechenden europäischen Vorschriften und Normen sicher vermeiden lassen und den jeweiligen Importeuren, Herstellern und Handelsunternehmen große finanzielle Schäden erspart. Daher empfehlen wir unseren Kunden, dem Produkt Compliance Management, stichprobenartigen Tests und vor allem einer vollständigen und zuverlässigen Dokumentation einen höheren Stellenwert beizumessen und Schäden in beträchtlicher Höhe abzuwenden.