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Rapex-Report am Donnerstag: Vor allem Kinder- und Haushaltsprodukte zum Jahreswechsel im Visier der Behörden
- Posted By Dr. Hartmut Voss
- Wöchentliche Rapex-Reports
Rapex-Report am Donnerstag: Vor allem Kinder- und Haushaltsprodukte zum Jahreswechsel im Visier der Behörden
KW 51/2022
In der vorletzten Kalenderwoche des Jahres 2022 erschienen insgesamt 86 Warnmeldungen auf dem Safety Gate, dem Schnellwarnsystem der Europäischen Kommission.
Stoffteddy auf Shein birgt Erstickungsrisiko

Quelle: Europäische Kommission,
https://ec.europa.eu/safety-gate-alerts/screen/webReport/alertDetail/10007359?lang=en, Datum: 11.01.2023, Sprache: Englisch
Stiftetui mit DEHP

Quelle: Europäische Kommission,
https://ec.europa.eu/safety-gate-alerts/screen/webReport/alertDetail/10007396?lang=en,Datum: 11.01.2023, Sprache: Englisch
Polen nimmt Luftballons und Wasserball vom Markt
In Polen mussten in China hergestellte Luftballons vom Markt zurückgenommen werden und das Produkt musste zerstört werden. Zudem mussten die Verbraucher vor den Risiken gewarnt werden. Das Produkt setzte eine übermäßige Menge an nitrosierbaren Stoffen frei (Messwert bis zu 1,79 mg/kg). Nitrosierbare Verbindungen können durch Einatmen, Verschlucken oder dermale Exposition in Nitrosamine umgewandelt werden, die genotoxische Karzinogene sind. Ein Kind könnte ihnen ausgesetzt werden, wenn es das Produkt in den Mund nimmt. Das Produkt entsprach weder den Anforderungen der Richtlinie über die Sicherheit von Spielzeug noch der europäischen Norm EN 71-12.
Auch ein aufblasbarer Wasserball wurde durch die polnischen Behörden vom Markt zurückgenommen, das Produkt musste zerstört und die Verbraucher vor den Risiken gewarnt werden. Das Spielzeug enthielt eine übermäßige Menge an Diisobutylphthalat (DIBP) (Messwert bis zu: 27,8 Gewichtsprozent). Dieses Phthalat kann die Gesundheit von Kindern schädigen und möglicherweise zu einer Schädigung des Fortpflanzungssystems führen. Das Produkt erfüllte nicht die Anforderungen der REACH-Verordnung.
Anti-Aging-Serum verstößt gegen Verordnung über kosmetische Mittel
Ein Anti-Aging-Serum aus französischer Herstellung wies ein chemisches Risiko auf, wie die Marktaufsichtsbehörden in Frankreich selbst feststellten. Das Produkt enthielt Hydroxyisohexyl-3-cyclohexencarboxaldehyd (HICC oder Lyral), dessen Verwendung in kosmetischen Mitteln verboten ist. HICC ist ein Hautsensibilisator und löst allergische Reaktionen oder Kontaktdermatitis aus. Das Produkt entsprach nicht der Verordnung über kosmetische Mittel. Daraus folgte, dass das Produkt vom Markt zurückgenommen und von den Endverbrauchern zurückgerufen wurde.
Litauen erkennt Verstoß gegen Niederspannungsrichtlinie
In Litauen wurde hingegen ein Warmwasserbereiter vom Markt zurückgenommen. Das Gerät aus China war nicht temperaturbeständig, sein Gehäuse konnte sich verformen, so dass spannungsführende Teile zugänglich wurden. Der Benutzer könnte dadurch einen elektrischen Schlag erleiden. Das Produkt erfüllte weder die Anforderungen der Niederspannungsrichtlinie noch die der europäischen Normen EN 60335-1 und EN 60335-2-35.

Quelle: Europäische Kommission,
https://ec.europa.eu/safety-gate-alerts/screen/webReport/alertDetail/10007426?lang=en, Datum: 11.01.2023, Sprache: Englisch
In der KW 01 des neuen Jahres 2023 erschienen insgesamt nur 20 Warnmeldungen auf dem Safety Gate.
Kohlenmonoxiddetetor bietet nicht ausreichend Schutz vor Vergiftungen
Rückruf für Jump Suit von Zara Home

Quelle: Europäische Kommission,
https://ec.europa.eu/safety-gate-alerts/screen/webReport/alertDetail/10007533?lang=en, Datum: 11.01.2023, Sprache: Englisch
Hochstuhl birgt Verletzungsgefahr
Wasserkocher sorgt für elektrischen Schlag
Die von den Behörden erlassenen Maßnahmen sind für die betroffenen Unternehmen nicht nur äußerst kostspielig, sondern haben auch langfristige Imageschäden für Hersteller, Importeure oder Handelsunternehmen zur Folge. Wir sind sicher, dass entsprechende Tests und Prüfungen die Mängel schnell offenbart hätten. Diese Tests sind natürlich mit Kosten verbunden, hätten aber die drastischen negativen Auswirkungen durch Verkaufsverbote und Produktrückrufe bei weitem nicht erreicht.
Daher empfehlen wir unseren Kunden, dem Produkt Compliance Management einen höheren Stellenwert beizumessen und Schäden in beträchtlicher Höhe abzuwenden.