Rapex-Report am Donnerstag: Produktrückrufe für Kinderwagen und Kinderjacken, Tischleuchten mit Gefahr für Kinder

Behörden aus Polen, Kroatien und Österreich haben einen Rückruf für Kinderwagen der Firma Thule ausgesprochen. An dem beanstandeten Kinderwagen fehlten Schrauben an der Lenkstange, so dass diese sich leicht lösen und der Kinderwagen umkippen kann. Der Kinderwagen entsprach nicht der europäischen Norm EN 1888.

Ebenfalls zurückgerufen werden müssen 2 Kleidungsstücke für Kinder. In der Kapuze befinden sich Kordelzüge, die sich bei verschiedenen Aktivitäten des Kindes verfangen und zur Strangulierung führen können. Das Produkt verstößt gegen die einschlägige europäischen Norm EN 14682.

Von einem Verkaufsverbot und einer Rücknahme vom Markt betroffen sind zudem zwei Tischleuchten, die attraktiv für Kinder sind (child appealing). Die Produkte würden nicht mit einem SELV-Transformator (Safe Extra-Low Voltage) geliefert. Falls die Lampe zerbricht, können spannungsführende Teile zugänglich werden. Ein Kind könnte sie berühren und einen elektrischen Schlag bekommen. Die Produkte entsprechen nicht den Anforderungen der Niederspannungsrichtlinie und der relevanten europäischen Norm EN 60598.

Weitere Produktrückrufe, die den gesamten europäischen Mark betreffen, wurden von Behörden in Lettland, Dänemark, Finnland und Lettland für ein Spielzeug, ein USB-Ladegerät und einen Stromversorgungsadapter ausgesprochen. Das Spielzeug entsprach nicht der Spielzeugsicherheitsrichtlinie und der relevanten europäischen Norm EN 71-1, die beiden elektrischen Produkte verstießen gegen die Niederspannungsrichtlinie und die entsprechende europäische Norm EN 60950-1.

Die von den Behörden erlassenen Maßnahmen sind für die betroffenen Unternehmen nicht nur äußerst kostspielig, sondern haben auch langfristige Imageschäden für Hersteller, Importeure oder Handelsunternehmen zur Folge. Wir sind sicher, dass entsprechende Tests und Prüfungen die Mängel schnell offenbart hätten. Diese Tests sind natürlich mit Kosten verbunden, hätten aber die drastischen negativen Auswirkungen durch Verkaufsverbote und Produktrückrufe bei weitem nicht erreicht.

Daher empfehlen wir unseren Kunden, dem Produkt Compliance Management einen höheren Stellenwert beizumessen und Schäden in beträchtlicher Höhe abzuwenden.

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Dr. Hartmut Voss
Dr. Hartmut Voss ist Gründer und Geschäftsführer der trinasco GmbH und Experte für Produkt Compliance Management. Er hat bei führenden internationalen Unternehmen wie Pepsi-Cola, Sony und Nokia gearbeitet und erfolgreich diverse Marketing-, Vertriebs- und General Management-Funktionen übernommen. Unter anderem leitete er eine europäische Business Unit, die Produkte mit asiatischen Lieferanten entwickelte, produzierte und in Europa vermarktete.

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